Fasten
Nachhaltig leben

5 nachhaltige Vorsätze für die Fastenzeit

In der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern verzichten viele auf bestimmte Speisen oder Getränke. Wer in der Fastenzeit neben seiner eigenen Gesundheit auch etwas für die Umwelt tun möchte, findet hier 5 nachhaltige Vorsätze für die nächsten 40 Tage.

Was ist die Fastenzeit?

Die Fastenzeit hat ihren Ursprung im Christentum. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fasten- bzw. Passionszeit, die als Bußzeit auf die Auferstehung Jesu Christi (Ostern) vorbereitet.  Traditionell drückt sich das Fasten, in Anlehnung an Jesu Christi Zeit ohne Nahrung in der Wüste, durch den Verzicht auf Essen aus. Christen, aber auch viele andere Menschen, nehmen die Zeit als Anlass, um bewusst auf gewisse Konsumgüter zu verzichten. Am häufigsten meiden die Deutschen in der Fastenzeit Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch, aber auch der Verzicht auf Fernsehen und Internet hat in den letzten Jahren verstärkt zugenommen*.

Warum eignet sich gerade die Fastenzeit zum Verzicht?

Ich finde, es motiviert ungemein, wenn man weiß, dass mehrere Tausend Menschen zur gleichen Zeit auf bestimmte Dinge verzichten, die eigentlich schwer entbehrlich sind. Sicher finden sich auch in deinem Bekanntenkreis, der Familie oder bei der Arbeit einige „Mitstreiter*innen“, die ebenfalls fasten. So kann man sich dann auch gegenseitig motivieren durchzuhalten und der Ehrgeiz steigt.

Außerdem sind die 6 Wochen auch eine überschaubare Zeit und eignet sich damit wunderbar, um bestimmte Vorsätze, die man sich vielleicht an Neujahr noch gesteckt hatte, jetzt wieder aufleben zu lassen und nachhaltig zu etablieren.

6 Wochen Verzicht - und dann?

Natürlich kann die Fastenzeit ähnlich wie eine Diät auch einen „Jojo-Effekt“ mit sich bringen, – heißt: nach den 6 Wochen wird das alte Verhalten sofort wieder etabliert, wenn nicht sogar verstärkt. Ich denke, hier ist es wichtig, sich nicht gleich einen Vorsatz zu suchen, der komplett von dem derzeitigen Leben abweicht und den Verzicht unmöglich erscheinen lässt.

Wer täglich bei jeder Mahlzeit Fleisch und Milchprodukte konsumiert, sollte sich vielleicht nicht direkt den Verzicht auf alle tierischen Produkte vornehmen, sondern in den 6 Wochen z.B. mit dem Fleischverzicht anfangen. Man kann sich auch einzelne Lebensmittelgruppen wie Käse oder Milch raussuchen und diese in der Zeit ersetzen. Im Folgenden gebe ich dir zu den 5 nachhaltigen Fastenideen auch kleine Verzichtideen, bei denen du dir z.B. eine raussuchen kannst, anstatt direkt das ganze Themengebiet anzugehen.

1. Plastikfasten

Mit rund 14 Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land soviel Plastik wie Deutschland*. Zwar werden wir auch oft als „Recyclingweltmeister“ gefeiert, was aber die wenigsten wissen ist, dass auch die Verschiffung des Mülls nach Asien als „Recycling“ gilt. Deutschland hat also ein enormes Müllproblem, das sowohl eine große Rohstoffverschwendung, als auch eine hohe Umweltbelastung mit sich bringt. Gründe genug also, um bei seinem eigenen Verbrauch auf die Vermeidung von Plastik zu achten. 8 Tipps, mit denen der Start etwas leichter wird, findest du hier. Um noch ein bisschen weiter in das Thema einzutauchen kannst du auch auf die Seite vom Bund schauen, der dieses Jahr wieder zum Plastikfasten aufruft und auch bei der Deutschen Umwelthilfe geht es unter dem Motto “Verpackungsfasten“ um die Reduzierung von Einwegmüll.

Kleine Verzichtideen:

  • To-Go Einwegprodukte meiden (Kaffeebecher, Fertiggerichte)
  • Mehrwegflaschen nutzen
  • Nur mit eigenen Beuteln (Gemüsenetze, alte Tüten, Brotbeutel) einkaufen gehen

2. Konsumfasten

Unser steigender Konsum verbraucht ähnlich wie der Verpackungswahn nicht nur viele Ressourcen, sondern wirkt sich durch lange Transportwege auch schädlich auf das Klima aus. Aber nicht nur dein grünes Gewissen, sondern auch dein Geldbeutel wird es dir danken, wenn du eine 40-tägige „Shoppingdiät“ machst. Außerdem kannst du in dieser Zeit deinen Kleiderschrank ganz neu kennlernen, längst vergessene Schätze wiederfinden, oder die 6 Wochen zum Ausmisten und Spenden deiner Klamotten nutzen.

Ein paar Tipps, wie nachhaltiger Konsum aussehen kann und welche Alternativen es zum Neukauf gibt, findest du hier.

Kleine Verzichtideen:

  • Kategorie des Verzichts festlegen (Klamotten, Schuhe, Accessoires, Kosmetik)
  • kein Onlineshopping
  • auf Neukäufe verzichten und stattdessen nur gebraucht kaufen

3. Fleischfasten/ Verzicht auf tierische Lebensmittel

Um den Tieren, der Umwelt und deiner eignen Gesundheit etwas Gutes zu tun, kannst du für die nächsten 6 Wochen auf die Vermeidung von tierischen Lebensmitteln achten. Wie schon gesagt, muss es nicht gleich direkt der Verzicht auf jedes tierische Produkt sein, sondern du kannst dir auch kleiner gesteckte Ziele vornehmen. (Bei Instagram habe ich in meinen Strory-Highlights zum “Veganuary” viele Tipps für einen einfachen Einstieg in die pflanzliche Ernährung gesammelt.)

Kleine Verzichtideen:

  • auf Fleisch verzichten
  • bestimmte Produkte weglassen/ ersetzen (Käse, Milch, Eier)
  • zu Hause keine tierischen Produkte konsumieren
  • Fleischfreie/ vegane Wochentage festlegen

4. Autofasten

Autofasten

Wie wäre es, für die nächsten 6 Wochen das eigene Auto mal stehenzulassen und stattdessen vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, mit dem Fahrrad zu fahren oder einige Strecken auch zu Fuß zurückzulegen? Damit ist wieder nicht nur der Umwelt durch die Vermeidung von CO2-Emissionen geholfen, sondern du bleibst auch fitter (selbst mit dem Fußweg zur Bahnhaltestelle), knüpfst vielleicht neue Kontakte (z.B. durch Mitfahrgelegenheiten), kannst die Zeit in der Bahn oder im Bus besser nutzen und bist auch etwas länger an der frischen Luft. Wenn das mal keine guten Gründe dafür sind, die nächste Zeit einen Bogen um das eigene Auto zu machen.

Kleine Verzichtideen:

  • zeitweiser Verzicht (etwa in der Freizeit)
  • energiesparender Fahrstil
  • Fahrten innerorts vermeiden
  • Fahrgemeinschaften bilden

5. Social-Media-Fasten

Social Media Fasten

Auch der Verzicht auf Social Media, oder ein allgemeiner ein „Digital Detox“, also der Verzicht auf sein Smartphone, kann ein nachhaltiger Vorsatz sein. Was das mit der Umwelt zu tun hat? Zum einen hat das Internet einen großen Einfluss auf die Klimabilanz. So sind die durch den Betrieb des Internets und internetfähiger Geräte produzierten CO2-Emissionen pro Jahr genauso hoch wie die des innerdeutschen Flugverkehrs*.

Zum anderen gewinnen wir durch die reduzierte Zeit am Smartphone wertvolle Zeit für andere Dinge. Das kann z.B. auch die Beschäftigung mit umweltrelevanten Themen, ein Spaziergang zum Müllsammeln, oder der Besuch eines Nachhaltigkeit Meetups sein.

Kleine Verzichtideen:

  • Bestimmte Apps (oder nur eine) meiden/ löschen
  • Bildschirmzeit vorgeben
  • Uhrzeiten festlegen (z.B. nach 20 Uhr Handy aus)
  • Smartphonefreie Räume einrichten (z.B. Schlafzimmer)

Ich freue mich, wenn ein paar Anregungen für dich dabei waren und du vielleicht dieses Jahr auch mit einem nachhaltigen Vorhaben in die Fastenzeit startest.

Liebste Grüße, Isa ♥

2 Kommentare

  • Sandra

    Hallo Isa,
    das sind wirklich tolle Ideen! 🙂
    Ich verzichte jedes Jahr auf Fleisch, dieses Jahr möchte ich mich aber an der veganen Ernährung versuchen. Ich finde deine Tipps, erstmal klein anzufangen sehr hilfreich, denn aktuell kann ich mir den kompletten Verzicht auf alle tierischen Produkte noch nicht vorstellen. Ich nehme mir für die Fastenzeit jetzt den Verzicht auf Milch und Eier vor.
    Liebe Grüße, Sandra

    • Isabelle

      Hi Sandra 🙂
      Danke für dein Feedback!
      Toll, dass du den Konsum an tierischen Produkten einschränken möchtest 🙂
      Genau, kleine Schritte sind oft nachhaltiger und da fällt es einem auch leichter, die durchzuhalten. Viel Erfolg beim Fasten!
      Liebste Grüße, Isa ♥